Performance Max ist für viele Unternehmen nicht nur eine Ergänzung, sondern kann bestehende Google Ads Strategien enorm voranbringen – wenn man bereit ist, sich auf Automatisierung und Daten einzulassen.
In diesem Beitrag nehme ich dich mit auf meinen ganz persönlichen, manchmal chaotischen, Weg zur ersten erfolgreichen Performance Max Kampagne.
Vorteil von Performance Max
Suchkampagnen und ihre natürlichen Grenzen
Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich dachte: „Jetzt gebe ich einfach mehr Budget aus, dann kommen auch mehr Klicks.“ Klingt logisch, oder? Aber die Realität sieht oft anders aus.
Suchkampagnen stoßen irgendwann an ein natürliches Limit. Das liegt am Suchvolumen. Es gibt einfach nur eine bestimmte Anzahl an Menschen, die nach deinem Produkt oder deiner Dienstleistung suchen – und nicht mehr.
Ich habe das live erlebt. Wir hatten eine Kampagne, die richtig gut lief. Die Conversions kamen rein, alles sah super aus. Dann wollten wir wachsen.
Also: Budget hoch. Aber was passierte? Nichts. Keine zusätzlichen Klicks, keine neuen Conversions. Das war erstmal ein kleiner Schock. Ich dachte, ich hätte irgendwo einen Fehler gemacht. Aber nein, das Suchvolumen war einfach ausgeschöpft.
Warum mehr Budget nicht immer mehr bringt
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Begrenztes Suchvolumen: Es gibt nur so viele Suchanfragen pro Tag.
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Höheres Budget = höhere Kosten pro Klick: Oft steigen die Klickpreise, aber nicht die Klickzahlen.
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Keine neuen Zielgruppen: Du erreichst immer wieder dieselben Leute.
Das fühlt sich ein bisschen an wie ein Hamsterrad. Du trittst fester in die Pedale, aber kommst nicht wirklich weiter. Vielleicht kennst du das auch? Es ist frustrierend, wenn man wachsen will, aber die Plattform einfach nicht mehr hergibt.
Performance Max: Warum Performance Max skalierbarer ist
Genau an diesem Punkt kam für mich Performance Max ins Spiel. Ich war anfangs skeptisch. Noch eine Kampagnenart? Noch mehr Einstellungen?
Aber ich habe schnell gemerkt: Performance Max ist weniger vom Suchvolumen abhängig. Die Kampagnen laufen nicht nur in der Google-Suche, sondern auch auf YouTube, im Display-Netzwerk, bei Gmail und sogar in Google Maps.
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Skalierbarkeit: Performance Max kann viel mehr Reichweite generieren.
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Neue Werbechancen: Du erreichst Nutzer, die du mit klassischen Suchkampagnen nie gesehen hättest.
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Automatisierung: Google optimiert die Ausspielung automatisch auf die besten Kanäle.
Das war für mich ein echter Aha-Moment. Plötzlich kamen wieder neue Conversions rein, obwohl ich das Suchvolumen schon ausgeschöpft hatte. Es fühlte sich an, als hätte ich eine neue Tür aufgestoßen.
Voraussetzungn für Performance Max
Früher hieß es immer: Mindestens 30 Conversions in 30 Tagen, damit die Automatisierung richtig funktioniert. Das war die alte Empfehlung von Google. Aber jetzt – und das habe ich erst kürzlich in einem Gespräch mit einem Google-Mitarbeiter erfahren – reichen schon 10 Conversions in 30 Tagen aus. Das macht den Einstieg viel leichter, gerade für kleinere Accounts oder neue Produkte.
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Alte Empfehlung: 30 Conversions in 30 Tagen
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Neue Empfehlung: 10 Conversions in 30 Tagen
Das nimmt ein bisschen den Druck raus. Man muss nicht mehr ewig warten, bis genug Daten zusammenkommen. Die Automatisierung kann schneller starten und die Kampagne optimieren.
Mein Fazit aus der Praxis
Suchkampagnen sind super, keine Frage. Aber wenn du wachsen willst, stößt du irgendwann an eine unsichtbare Wand: Das Suchvolumen.
Performance Max hat mir geholfen, diese Wand zu durchbrechen und neue Potenziale zu entdecken. Es ist nicht immer alles perfekt – manchmal läuft’s holprig, manchmal überraschend gut. Aber genau das macht es spannend.
Aus Performance Max eine Remarketing Kampagne machen
Warum Zielgruppen nicht gleich Zielgruppen sind
Ich habe es am Anfang auch unterschätzt: Zielgruppe ist nicht gleich Zielgruppe. Gerade bei Google Performance Max kann ein kleiner Unterschied in der Segmentierung einen riesigen Unterschied machen. Klingt erstmal kompliziert, ist es aber nicht – zumindest, wenn man weiß, worauf man achten muss.
1. Benutzerdefinierte Zielgruppen für gezieltes Retargeting
Der erste Schritt? Retargeting-Zielgruppen anlegen. Das geht in Google Ads ziemlich einfach. Ich klicke auf Tools, dann auf Zielgruppenverwaltung. Dort kann ich unter Segmente mit selbsterhobenen Daten eine neue Zielgruppe erstellen. Meistens wähle ich einfach Websitebesucher aus. Das ist der Klassiker.
Warum? Weil diese Leute meine Seite schon kennen. Sie haben vielleicht schon Interesse gezeigt, aber noch nicht gekauft oder sich angemeldet. Genau diese Nutzer will ich nochmal gezielt ansprechen.
2. Traffic segmentieren: Nicht jeder Besucher ist gleich
Jetzt wird’s spannend. Nicht jeder, der auf meiner Website war, ist gleich interessant für jede Kampagne. Ich kann den Traffic weiter segmentieren:
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Website-Besucher: Alle, die irgendwann auf meiner Seite waren.
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Landingpage-Besucher: Nutzer, die eine bestimmte Seite besucht haben, z.B. ein Produkt oder eine spezielle Aktion.
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Blog-Leser: Leute, die sich für meine Inhalte interessieren, aber vielleicht noch nicht kaufbereit sind.
Das Schöne: Ich kann sogar Traffic aus Google Analytics importieren und noch feiner unterscheiden. Zum Beispiel: Nur die, die einen bestimmten Blogartikel gelesen haben. Oder nur die, die auf einer Angebotsseite waren.
Das klingt nach viel Arbeit, aber ehrlich gesagt – es lohnt sich. Je genauer ich meine Zielgruppen definiere, desto besser performen meine Anzeigen.
3. Retargeting vs. kalter Traffic
Hier kommt der Knackpunkt: Retargeting und kalter Traffic (also Leute, die mich noch gar nicht kennen) funktionieren komplett unterschiedlich. Ich habe das früher oft in einen Topf geworfen. Fehler!
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Retargeting-Asset-Gruppe: Hier packe ich alle rein, die schon mal Kontakt mit meiner Seite hatten. Die Ansprache ist persönlicher, vielleicht sogar ein bisschen direkter. Ich erinnere sie an das, was sie schon gesehen haben.
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Cold-Traffic-Asset-Gruppe: Hier landen alle, die mich noch nicht kennen. Die brauchen erstmal Vertrauen. Ich erkläre mehr, zeige Vorteile, baue langsam eine Beziehung auf.
Es Zwei Asset-Gruppen, zwei unterschiedliche Zielgruppen, zwei verschiedene Ansprachen. Das erhöht die Relevanz – und spart am Ende bares Geld.
Ein kleiner Vergleich aus dem Alltag
Stell dir vor, du bist auf einer Party. Die einen Gäste kennst du schon, mit denen redest du anders als mit Fremden, oder? Genau so ist es bei Google Ads. Wer dich schon kennt, will nicht nochmal die ganze Story hören. Wer neu ist, braucht erstmal einen Einstieg.
Kurzanleitung: Zielgruppen in Google Ads anlegen
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Im Google Ads Account auf Tools klicken.
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Unter Zielgruppenverwaltung eine neue Zielgruppe erstellen.
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Websitebesucher auswählen – oder spezifische Seiten/Segmente definieren.
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Optional: Traffic aus Google Analytics importieren und noch feiner segmentieren.
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Asset-Gruppen für Retargeting und kalten Traffic separat anlegen.
Klingt erstmal nach viel, aber nach ein paar Mal geht das fast automatisch. Und der Unterschied in der Performance? Spürbar.
Die Performance Max Einrichtung
1. Conversion Zielvorhaben: Weniger ist mehr
Ganz ehrlich, am Anfang war ich etwas überfordert. Google wirft einem zig Optionen für Conversion-Ziele vor die Füße. Klingt erstmal super, oder? Aber: Wähle nur ein einziges Conversionziel! Das ist kein Scherz. Der Algorithmus von Performance Max liebt Klarheit. Je eindeutiger das Ziel, desto besser kann die Kampagne optimieren.
Ich habe mich zum Beispiel für das Kontaktformular entschieden. Keine Anrufleads, kein Mischmasch. Einfach das, was in der Vergangenheit schon funktioniert hat. Alles andere habe ich konsequent entfernt. Das fühlt sich erstmal komisch an, aber es zahlt sich aus. Die Gebotsstrategie läuft so viel sauberer.
2. Automatisierte Asset Erstellung deaktivieren
Performance Max nimmt dir viel Arbeit ab. Klingt nach Entspannung, oder? Naja, nicht ganz. Am Anfang hast du weniger Kontrolle. Die Automatisierung entscheidet, wo und wie deine Anzeigen ausgespielt werden. Das kann nerven, weil man nicht direkt eingreifen kann.
Aber: Mit der Zeit, wenn mehr Daten reinkommen, kannst du gezielter optimieren. Zum Beispiel lässt sich das CPA-Ziel (Cost per Action) später anpassen. Anfangs würde ich einfach auf „Conversions maximieren“ setzen. Sobald du ein Gefühl für die Performance hast, kannst du nachjustieren. Es ist ein bisschen wie Autofahren mit Tempomat – erst ungewohnt, dann ziemlich angenehm.
3. Standorte, Werbezeiten und Sprache: Präzision zahlt sich aus
Jetzt wird’s spannend. Die Einstellungen für Standorte sind bei Performance Max richtig granular. Du kannst bis auf Postleitzahlenebene targetieren. Das ist Gold wert, wenn du lokal arbeitest oder bestimmte Regionen ausschließen willst.
Ich habe zum Beispiel gezielt einzelne Stadtteile ausgewählt. Einfach im Suchfeld eingeben, auf der Karte markieren, fertig. Das fühlt sich fast schon zu mächtig an. Aber Vorsicht: Die Option „Präsenz oder Interesse“ kannst du erst nach dem Veröffentlichen der Kampagne anpassen. Das habe ich auch erst später gemerkt. Also: Nicht wundern, wenn du das am Anfang nicht findest.
Beim Werbezeitplan kannst du richtig ins Detail gehen. Standardmäßig laufen die Anzeigen rund um die Uhr. Aber du kannst genau festlegen, an welchen Tagen und zu welchen Uhrzeiten deine Anzeigen ausgespielt werden. Ich habe zum Beispiel die Nachtstunden rausgenommen – da passiert bei mir eh nichts. Die Spracheinstellung ist selbsterklärend, aber trotzdem wichtig. Nicht vergessen!
4. Probiere Performanxe Max unbedingt aus
Performance Max ist kein Hexenwerk, aber du musst dich auf die Feinheiten einlassen. Am Anfang fühlt sich vieles ungewohnt an. Weniger Kontrolle, mehr Automatisierung. Aber wenn du dich auf ein Conversionziel fokussierst, die Automatisierung akzeptierst und die Standorte sowie Werbezeiten clever einstellst, bist du auf einem richtig guten Weg.
Ich habe gelernt: Nicht alles auf einmal machen. Erst das Ziel festlegen, dann die Automatisierung laufen lassen, später nachjustieren. Und vor allem: Geduld haben. Die besten Ergebnisse kommen nicht über Nacht. Aber mit etwas Ausprobieren und Anpassungen wird die Kampagne immer besser.
Also, keine Angst vor Performance Max. Es steckt viel Potenzial drin – wenn man die Feinheiten beachtet und Schritt für Schritt vorgeht.