Performance Max ist kein Hexenwerk, aber voll automatisiert, was vielen irritierende Rätsel aufgibt. Wer Conversion-Daten, Zielgruppensignale und Standort-Peaks richtig nutzt, spart Nerven – und Budget.
Voraussetzungen für Performance Max: Warum Tracking zuerst kommt
Conversion-Tracking: Das unterschätzte Fundament
Ich geb’s zu: Beim ersten Mal hab ich Conversion-Tracking fast als Nebensache abgetan. Ein Fehler, der mich später eingeholt hat. Denn ohne ein funktionierendes Tracking bleibt jede Performance Max Kampagne eine Fahrt ins Ungewisse.
Warum? Ganz einfach: Ohne Daten weiß der Algorithmus gar nichts – wortwörtlich. Er tappt im Dunkeln, weiß nicht, wer wirklich kauft, und spielt die Anzeigen ins Leere aus. Das fühlt sich an, als würde man mit verbundenen Augen Darts spielen. Treffer? Eher Zufall.
Ohne Daten? Keine Chance für den Algorithmus
- Performance Max braucht Futter: Mindestens 10 Conversions in 30 Tagen – das ist die magische Grenze, damit der Algorithmus überhaupt sinnvoll arbeiten kann.
- Fehlendes Tracking = verschenktes Budget: Anzeigen laufen, aber niemand weiß, ob sie wirken. Das ist, als würde man Geldscheine aus dem Fenster werfen.
Ich hab’s erlebt: Die ersten Tage liefen meine Anzeigen, aber es kam nichts zurück. Kein Feedback, keine Conversions. Erst als ich das Tracking sauber eingerichtet hatte, kamen die ersten brauchbaren Daten rein.
Suchkampagnen: Die geheime Strategie
Hier kommt der Trick, den ich gern früher gekannt hätte: Starte mit einer Suchkampagne. Warum? Suchkampagnen liefern oft viel schneller die ersten Conversions als Performance Max. Sie sind gezielter, greifen schneller und helfen, die nötigen Daten für den Algorithmus zu sammeln.
- Suchkampagne einrichten
- Erste Conversions einsammeln (bei mir lag der Schnitt bei 26 € pro Conversion – nicht billig, aber effektiv)
- Performance Max mit echten Daten füttern
So verkürzt du die Lernphase enorm. Der Algorithmus bekommt direkt verwertbare Infos und kann gezielter ausspielen. Ohne diesen Schritt? Dauert’s ewig, bis Performance Max überhaupt weiß, wo es langgeht.
“Performance Max Kampagnen funktionieren so gut wie komplett automatisiert. Das heißt also, du hast nicht so viele Steuerungsmöglichkeiten, um deine Zielgruppe zu erreichen.”
Mein Fazit aus der Praxis
Der Automatismus von Performance Max klingt verlockend. Aber ohne Conversion-Tracking ist das Ganze wie ein Auto ohne Benzin. Erst mit den richtigen Daten wird aus der Daten-Wüste eine Conversion-Oase. Und manchmal braucht’s eben einen kleinen Umweg über die Suchkampagne, um den Algorithmus auf Kurs zu bringen.
Gebotsstrategien bei Performace Max
Der Ziel-CPA als Steuerungshebel
Ich erinnere mich noch gut an meine erste Performance Max Kampagne. Alles drehte sich um einen einzigen Wert: den Ziel-CPA, also die Cost per Acquisition. Klingt erstmal technisch, ist aber im Grunde ganz einfach – das ist der Preis, den ich bereit bin, für eine Conversion zu zahlen. Aber wie setzt man diesen Wert richtig? Und warum kann ein kleiner Fehler hier das ganze Kampagnenschicksal entscheiden?
Mein Start: Von 26 € pro Conversion und 30 € Ziel-CPA
Die letzten 30 Tage hatte ich im Schnitt 26 € pro Conversion gezahlt. Logisch, dass ich diesen Wert als Referenz nehme, oder? Aber ich habe mich bewusst entschieden, etwas höher einzusteigen. Warum? Weil ich nicht wollte, dass meine Anzeigen plötzlich ins Leere laufen.
“Da ich über die letzten 30 Tage Kosten pro Conversion von ungefähr 26 € bezahlt habe, würde ich hier also etwas höher ansetzen und beispielsweise 30 € eingeben und diesen Wert dann über einen gewissen Zeitraum immer weiter reduzieren.”
Das klingt vielleicht erstmal widersprüchlich. Aber wenn der Ziel-CPA zu niedrig angesetzt wird, schränkt das die Reichweite der Kampagne massiv ein. Google spielt die Anzeigen dann nur noch an Nutzer aus, bei denen der Algorithmus glaubt, dass sie unter diesem Wert konvertieren. Das Ergebnis? Weniger Conversions, weniger Daten, weniger Lerneffekt für den Algorithmus.
Warum zu viel Sparsamkeit schadet
- Zu niedriger Ziel-CPA: Die Anzeigen werden kaum ausgespielt. Die Kampagne stagniert.
- Zu hoher Ziel-CPA: Klar, das Risiko ist, dass man mehr zahlt als nötig. Aber: Die Kampagne sammelt Daten, der Algorithmus lernt, und ich kann den Wert später immer noch anpassen.
Mein Vorgehen: Schritt für Schritt zum Wunsch-CPA
- Mit dem aktuellen Durchschnitts-CPA starten (bei mir: 26 €).
- Den Ziel-CPA leicht darüber ansetzen (z.B. 30 €).
- Mindestens 10 Conversions pro 30 Tage abwarten – das empfiehlt auch Google, damit der Algorithmus genug Futter bekommt.
- Den Ziel-CPA stufenweise reduzieren, bis ich bei meinen Wunschkosten lande.
Ich habe gelernt: Die Gebotsstrategie ist einer der wenigen echten Hebel bei Performance Max. Wer zu tief pokert, verliert. Lieber vorsichtig von oben antasten, als die Kampagne direkt abzuwürgen. Klingt nach Poker? Ist es manchmal auch. Aber mit System.
Standort & Radius: Wenn deine Anzeigen in der falschen Stadt landen
Der kleine Unterschied: Präsenz vs. Interesse
Es klingt erstmal harmlos: Im Kampagneneditor gibt es die Auswahl zwischen „Präsenz“ und „Präsenz oder Interesse“. Klingt ähnlich, oder? Aber dieser kleine Haken im Menü hat es in sich. Ich habe es am eigenen Budget gespürt.
Wähle ich „Präsenz oder Interesse“, dann sehen nicht nur die Einwohner meiner Zielstadt meine Anzeigen. Plötzlich tauchen auch Touristen, Durchreisende oder einfach Leute auf, die mal nach Berlin gegoogelt haben – obwohl sie gerade in München sitzen. Das kann teuer werden.
„In den allermeisten Fällen lohnt sich das hier also mehr Präsenz auszuwählen, damit die Anzeigen nur noch an Einwohnern dieser Stadt ausgespielt werden.“
Ich habe nach ein paar teuren Überraschungen gelernt: Präsenz ist mein neuer bester Freund.
Manuelle Standorte vs. Radius-Funktion: Präzision zahlt sich aus
Noch so ein Stolperstein: Die Radius-Funktion. Klingt praktisch – einfach einen Umkreis um die Stadt ziehen, fertig. Aber die Realität?
- Die Radius-Funktion ist ungenau. Anzeigen werden oft viel weiter ausgespielt als gewünscht.
- Leads trudeln aus Orten ein, die ich nie targetieren wollte. Bad Gastein statt Berlin? Schon passiert.
- Spätere Optimierung? Schwierig. Die Daten werden zusammengeworfen, ich kann nicht mehr nach einzelnen Städten oder Postleitzahlen filtern.
Mit manueller Eingabe sieht das anders aus. Ich kann gezielt Städte, Bundesländer oder sogar einzelne Postleitzahlen auswählen. Alles wird auf der Karte markiert. Und das Beste: Ich kann später genau sehen, woher meine Klicks kommen – und gezielt nachsteuern.
Deshalb solltest du (fast) immer “Präsenz” als Standortoption wählen
Ich erinnere mich noch an meine erste Kampagne. Plötzlich kamen Anfragen von Leuten, die gar nicht in meiner Zielregion wohnten. Ein kurzer Blick in die Einstellungen – und da war er, der Fehler: „Präsenz oder Interesse“ aktiviert, dazu noch ein großzügiger Radius.
Das Ergebnis? Mein Budget wurde von neugierigen Urlaubern und Durchreisenden aufgefressen. Die Conversion-Rate? Unterirdisch.
Seitdem filtere ich nur noch nach Präsenz und gebe die Standorte immer manuell ein. Es ist ein bisschen mehr Aufwand, aber es lohnt sich. Die Funktion ist zwar etwas versteckt, aber sie spart bares Geld – und sorgt dafür, dass meine Werbung nicht in Bad Gastein statt Berlin landet.
Kleiner Tipp am Rande: Wer einmal die Unterschiede erlebt hat, wird nie wieder auf die Radius-Funktion setzen.
So nutzt du Suchkampagnen und Performance Max in Kombination
Manchmal fühlt sich Performance Max an wie ein Flug durch dichten Nebel. Keine Sicht, kein Radar – nur ein paar freundliche Hinweise vom Algorithmus, aber keine Garantien. Zielgruppensignale? Die sind eher wie Wegweiser am Straßenrand, nicht wie ein Navi. Ich habe schnell gemerkt: Wer hier auf absolute Kontrolle hofft, wird enttäuscht.
Transparenz? Fehlanzeige!
Google hält sich bei Performance Max mit echten Einblicken zurück. Welche Zielgruppen wirklich konvertieren? Welche Suchbegriffe bringen die besten Leads? Keine Chance, das direkt zu sehen. Ich habe mich oft gefragt: Für wen läuft meine Kampagne eigentlich gerade richtig gut? Die Antwort blieb meistens aus.
Workaround: Daten-Transfer aus Suchkampagnen
Zum Glück gibt es einen Trick, der mir geholfen hat. Die klassischen Suchkampagnen sind viel transparenter. Hier sehe ich, welche Zielgruppen und Interessen wirklich performen. Also habe ich die Daten aus meinen Suchkampagnen genommen und sie als Zielgruppensignale in Performance Max übertragen. Das ist nicht perfekt, aber es gibt zumindest eine Richtung vor.
Der Ablauf war eigentlich simpel:
- In den Suchkampagnen Zielgruppen- und Interessensdaten auswerten.
- Diese Segmente als Zielgruppensignale in Performance Max anlegen.
- Beobachten, ob sich die Performance verbessert – oder eben nicht.
Natürlich bleibt ein Restrisiko. Die Zielgruppensignale sind nur Empfehlungen für den Algorithmus. Er kann sie ignorieren, wenn er meint, bessere Nutzer zu finden. Aber immerhin fahre ich nicht mehr komplett im Blindflug.